Wahnsinn, wie die Zeit verrennt! Bereits im Juli stellte ich Dir in DIESEM Beitrag meine nominierten und potentiellen Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreises (DJLP) 2016 vor. Da ich im Moment bereits meine Kilometer in Frankfurt auf der Buchmesse runterbrettere und heute Abend live dabei sein darf, wenn der Preis verliehen wird, kommen jetzt ohne viel weiterer Worte meine persönlichen Gewinner und die, die es nur knapp verpasst haben. Oder um den Song einer meiner liebsten Kindersendungen zu zitieren: „Alle waren Sieger, auch wenn einer nur gewinnen kann.“ *sing*
Kategorie Kinderbuch
„Die wahre Geschichte von Regen und Sturm“ von Ann M. Martin | Übersetzung: Gabriele Haefs | Königskinder Verlag | Leseprobe | Gewinner
Ja okay, haha, da es der einzige Titel aus dem Bereich Kinderbuch ist den ich gelesen habe, konnte es quasi nur der Gewinner werden. FALSCH! Denn natürlich habe ich meine Leseliste schon anhand der Kandidaten ausgesucht die mich überhaupt interessieren könnten und das hat schon allein nur diese ganz schön wahre Geschichte geschafft. Das Mädchen Ruth ist ein Zuckerstück, man muss sie lieben. Das ganze Buch ist mit Ruths Liebe zu homophonen Wörtern geschmückt, man liest vor Entzückung, Begeisterung und Mitgefühl von und über ihren „Regen“. Ein Kinderbuch mit Tiefgang, über Freundschaft und Familie. Absolute Leseempfehlung und mein Must-read-Gewinner in der Kategorie Kinderbuch!
Kategorie Jugendbuch
„Eleanor & Park“ von Rainbow Rowell | Übersetzung: Brigitte Jakobeit | Hanser Verlag | Leseprobe | Gewinner > Rezension
Tatsächlich habe ich irgendwie gehofft, dass mir ein anderer Titel in der KategorieJugendbuch mir noch besser gefällt. Das ebenfalls nominierte „Halbe Helden“ von Erin Jade Lange hat ihm tatsächlich kurz Konkurrenz gemacht, aber dieser andersartigen Jugendliebesgeschichte muss man ihren Erfolg zugestehen. Ehre, wem Ehre gebührt. Eleanor & Park besitzt dieses Besondere, was es von anderen Liebesgeschichten im Jugendbuchbereich abhebt. Man fühlt sich selbst wieder wie ein Teenager mit den ersten Schmetterlingen, was beim Lesen als vollkommen normal erscheint. Dann kommt noch Nerdpower und Musik dazu, ein klasse Buch! Mein Gewinner der Kategorie Jugendbuch!
„Halbe Helden“ von Erin Jade Lange | Übersetzung: Sandra Knuffinke | Magellan Verlag | Leseprobe | Gelesen
Ach, ich liebe Bücher über Freundschaft. Über Jungsfreundschaften gibt es meiner Meinung nach sowieso viel zu wenige. Klar, „Halbe Helden“ hat das Klischee von „Der Schläger und der Schwächling“, aber es ist so schön und unterhaltsam wie eine Teenagerserie aus den USA. Wie sich die Stärken der beiden völlig unterschiedlichen Jungs ergänzen und sie sich doch irgendwie mehr mögen, als sie es sich zugestehen. Diese Begegnung der beiden, die Bedeutung davon, auch zwischen den Zeilen zu lesen, hat wirklich viel Spaß gemacht und das Ende kam so ganz anders als erwartet. Einen ganz stolzen Trostbrösel für den 2. Gewinner!
„Mädchenmeute“ von Kirsten Fuchs | Rowohlt Verlag | Leseprobe | Zur Hälfte gelesen
Ein echt aufgewecktes Buch mit acht Mädels im Ferienlager. Die meisten gezwungenermaßen dort. Eine abgedrehte Gruppenleiterin und ganz schnell passieren einige mysteriöse Dinge. Puhh, ich fand das Lesen ein bisschen anstrengend, obwohl ich die völlig unterschiedlichen Charaktere der Mädchen sehr mochte. Einige Lacher waren darunter und man verspürt Sympathien, jedoch waren mir die Geschehnisse und der Verlauf der weiteren Geschichte dann doch etwas zu skurril und ich hatte keine große Lust es zu Ende zu lesen. Ich bin mir sicher, die ein oder andere wuchs noch ganz hoch über sich hinaus.
Nicht gelesen
Diese drei Titel habe ich nicht gelesen, da mir schlichtweg das Geld fehlte, sie zu besorgen. Heißt, ich besitze sie nicht. Kein Buch, keine Ahnung. „Das Fieber“ möchte ich auf jeden Fall noch haben. Die Inhalte zu allen drei Büchern findest Du HIER.
Preis der Jugendjury
„Sommer unter schwarzen Flügeln“ von Peer Martin | Oetinger Verlag | Leseprobe | Gewinner
Wow, Respekt wie Peer Martin die Themen Flüchtlinge, Asyl, Rassismus – so aktuell sie auch sind – in eine so tolle Geschichte packen konnte. Ich glaube, allein deshalb könnte das Buch auch bei der Jugendjury als Gewinner hervorgehen. Freundschaft oder gar Liebe zwischen dem syrischen Mädchen Nuri und dem Mitglied einer rechten Jugendgang Calvin? Einerseits lernt man die Verhältnisse von Calvin, seiner Gruppierung und seinem Elternhaus kennen und liest abwechselnd auch über die andere Seite – die der Flüchtlingsfamilie, die um Asyl bittet und mit den mehr als authentischen Bedrohungen leben muss. Ein wahnsinnig gutes Buch für Jugendliche, aber auch Erwachsene, denen mit einer schönen Story nebenbei ein so aktuelles wie aufschäumendes Thema nähergebracht werden kann. Mein Preisträger in der Kategorie Jugendjury.
„Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ von Nicola Yoon | Übersetzung: Simone Wiemken | Dressler Verlag | Leseprobe | Gelesen
Ein Jugendbuch, dass allein den Preis für die schönste und aufwendigste Gestaltung in den letzten Jahren erhalten sollte. Die Story um Madeline, die aufgrund eines Immundefekts nicht das Haus verlassen kann, ist wirklich ein Pageturner. Es liest sich wundervoll weg, die Seiten sind geschmückt mit handschriftlichen Notizen, Mailverläufen, Illustrationen und Skizzen und teilweise sitzt man minutenlang da und schaut sich alles in Ruhe an. Es macht die Lesezeit zu einem tollen Erlebnis und die Geschichte geht einem echt ans Herz. Für Vielleser könnte der große Überraschungsmoment vielleicht ausbleiben, dennoch habe ich die Lesestunden sehr genossen.
„Goodbye Bellmont“ von Matthew Quick | Übersetzung: Knut Krüger | dtv Verlag | Gelesen
Leider konnte mich dieser nominierte Kandidat nicht wirklich begeistern. Es ist ein sehr stilles Buch, teilweise ereignislos. Ich mochte den Charakter Finley sehr und seine offenherzige Art seine Lust für die heißgeliebte Freundin Erin zu beschreiben, hatte etwas Witziges, aber leider ließ mich die Story relativ kalt. Er und Erin lieben Basketball. Finley soll sich mit Russ Allenn anfreunden, der sich Boy21 nennt und der Meinung ist, aus dem Weltraum zu stammen. Obwohl natürlich klar ist, dass dies ein Schutzmechanismus von ihm ist, da seine Eltern ermordet wurden. Das Buch war leider so still, dass es mich emotional selbst dann nicht mehr erreicht hat, als die Geschehnisse dann doch endlich in Fahrt kamen. Sorry, Matthew Quick.
5 Kommentare
„Eleanor & Park“ war wirklich eine ganz tolle Liebesgeschichte, da stimme ich dir zu. :) Die restlichen Bücher hab ich leider (noch) nicht gelesen…
Liebe Binzi,
so wie ich Dich kenne, wird auch das bald geändert sein ;-) Der Großteil davon hat mir wirklich sehr gut gefallen und die Nominierung erfolgte wahrlich zu recht!
Liebe Grüße und schönen Sonntag, Brösel
Na, da lagst du ja gar nicht mal sooo falsch :) Ich wünschte, ich hätte im Vorfeld auch zumindest 50% der Bücher gelesen und mir im Vorfeld eine eigene Meinung gebildet. (Wobei ich im März in Leipzig auf der Nominierungsveranstaltung war, das war auch schon recht aussagekräftig!).
Wenn du nur ein einziges Buch dieser Liste empfehlen ‚dürftest‘ – welches wäre es?
Liebe Grüße, Cara
Liebe Cara,
vielen Dank für Dein Feedback! Die Veranstaltung auf der Leipziger Buchmesse war garantiert auch sehr interessant, danke für Deine Rückmeldung dazu. Wenn ich nur EIN EINZIGES Buch aus dieser Liste hier empfehlen dürfte, wäre es „Die wahre Geschichte von Regen und Sturm“, das ist mir echt ans Herz gewachsen und passt so super für schöne Herbstabende und den kommenden Winter!
LG und schönes Wochenende, Brösel
Dann danke ich dir nochmal ganz herzlich für den Tipp! Steht jetzt auf meiner Winter-Leseliste :)