„Das Lied der Krähen“ – Leigh Bardugo

Bei „Das Lied der Krähen“ von Leigh Bardugo handelt es sich um einen Fantasy-Roman, der in den USA bereits seinen Platz auf der New York Times Bestseller-Liste sicherte.

Im Auftakt der Dilogie von Leigh Bardugo geht es um sechs Außenseiter, die aus völlig unterschiedlichen Motiven einen schier unmöglichen Auftrag bestreiten möchten. Die zwielichte Truppe wird von Kaz Brekker angeführt, die gerissene rechte Hand eines Bandenchefs. Seine Motivation: Gigantischer Reichtum und Rache an dem Tod seines Bruders.

Das Lied der Krähen Leigh Bardugo Cover Knaur VerlagDer Einstieg in „Das Lied der Krähen“ fiel mir nicht einfach, denn in kürzester Zeit prasselten einige Namen, Orte und Eigenschaften auf mich ein, die mich etwas verwirrten. Wie bereits die „Grischa-Trilogie“ spielt auch die Geschichte der „Glory or Grave“-Reihe in der Grischa-Welt, steht jedoch ganz für sich alleine und kann unabhängig voneinander gelesen werden. Jedoch wäre es mir vielleicht leichter gefallen, wenn ich zuvor die Grischa-Bücher von Bardugo gelesen hätte. Glücklicherweise lichtet sich der Nebel mit der Zeit und man kann mit tollen Charakteren in ein spannungsgeladenes sowie gefährliches Abenteuer durchstarten. Und das lohnt sich!

Ich musste während des Lesens oft an die clevere Grundidee des Films „Oceans Eleven“ denken. Ständig wird man beim Lesen an der Nase rumgeführt, die Handlung ist unvorhersehbar und beinhaltet ebenso aussichtslose Ereignisse. Actiongeladene Kämpfe, gerissene Wendungen und vor allem die cleveren Einfälle machen „Das Lied der Krähen“ aus. Auch die Liebe ist in diesem düsteren Buch nicht zu vergessen, denn sie lockert das actiongeladene Epos zwischenzeitlich auf.

„Das Lied der Krähen“ ist clever, düster, brutal und magisch.

Besonders beeindruckend sind die unterschiedlichen Charaktere an sich. Obwohl das rasante Abenteuer atemberaubend genug ist, spitzt sich auch die Stimmung unter den Mitgliedern der ungleichen Truppe zu. Mit abwechselnden Kapiteln, von denen jeder der Außenseiter immer wieder eines bekommt, erlangt man tiefere Einblicke in die Gedanken und Motive. Die Entwicklung der einzelnen Charaktere ist mit steigender Seitenanzahl daher umso packender.

Obwohl sich das Genre Fantasy seltener als früher in meinen Lesesessel verirrt, haben mich die fantastischen und magischen Aspekte ebenfalls überzeugt. Die fiktiven Elemente sind nachvollziehbar dargestellt und bei Magie in Büchern handelt es sich keineswegs nur um „glitzernde Zauberstäbe“. Generell sind manche Parts brutaler und blutiger als vermutet, weshalb ich diesen Fantasy-Titel nicht jedem empfehle.

„Das Lied der Krähen“ ist clever, düster, brutal und magisch. Wenn der komplexe Einstieg einmal gelungen ist, sitzt man mitten im rasanten Schlagabtausch einer genialen Truppe. Es hat mich dazu gebracht, mich glatt auf ein weiteres Fantasybuch zu freuen: Band 2, Das Gold der Krähen, das leider noch keinen Erscheinungstermin hat. Aber bekanntermaßen ist Vorfreude die schönste Freude!

Meine Wertung

 

Zum Buch: „Das Lied der Krähen“

Knaur Verlag LESEPROBE | Autorin: Leigh Bardugo | Originaltitel: Six of Crows | Übersetzung: Michelle Gyo | Seiten: 592 | Broschiert 16,99€ | ISBN: 978-3-426-65443-9 | Erscheinungstermin: 02.10.2017


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Dein Kommentar:

11 Kommentare

  • Antworten Die Buchdompteurin Montag, 9. Oktober 2017 um 20:17

    Guten Tag,

    danke für deine Rezension.

    Mir ist das Buch durch einen Trailer aufgefallen und die Konstellation der Gruppe hörte sich für mich klasse an.
    Und sorgt gewiss für genug Witz und Reibungspunkte in der Geschichte.

    Deine Rezension lässt mich nun aber doch stutzen, da ich es bei Fantasy hasse mit Namen und Orten bombardiert zu werden und dies meinen Lesefluss stört, jede Fall wenn es lange dauert.
    Weißt du vielleicht wie lange es ungefähr gedauert bis du die Geschichte ohne Verwirrung folgen konntest?

    Gruß
    Die Buchdompteurin

    • Antworten Bröselchen Dienstag, 10. Oktober 2017 um 20:16

      Hallo Buchdompteurin,
      schwierig zu sagen, da ich persönlich meine Schwierigkeiten mit vielen Namen habe und es bestimmt bis Seite 100 gedauert hat, bis quasi nichts Neues mehr dazu kam. Andere Stimmen sagen, dass sie nur im 1. Kapitel Probleme hatten und es dann recht schnell ging.
      Hoffe, das hilft Dir!
      Liebe Grüße, Brösel

  • Antworten Joel Donnerstag, 12. Oktober 2017 um 22:03

    Hallo !
    Das ist bereits meine zweizte gelesene Rezension zu diesem Buch und trotzdem war es nicht langweilig. Ich wollte mir eine zweite Meinung einholen , in welcher Sie mich nur einmal noch bestätigt haben. Danke für die toll verfasste Rezension mit der coolen „Cookie-Bewertung“ am Ende. :)
    LG Joel von Büchervergleich.org

    • Antworten Bröselchen Donnerstag, 12. Oktober 2017 um 22:20

      Hallo Joel,
      vielen Dank für das nette Feedback, freut mich sehr! Auch, dass die „Brösel’sche Bewertung“ gefällt ;-)
      Viel Spaß beim Lesen!
      Liebe Grüße, Brösel

  • Antworten »Lied der Krähen« von Leigh Bardugo | Kates Bücherregal Montag, 23. Oktober 2017 um 8:07

    […] Brösels Bücherregal | thousand pages of a fangirl […]

  • Antworten Kate Dienstag, 31. Oktober 2017 um 17:47

    Liebe Brösel,
    mir ging es da wie dir. Anfangs hatte ich auch Schwierigkeiten, in die Geschichte reinzufinden. Ich glaube auch, dass es daran liegt, dass ich die Grisha-Reihe vorher nicht gelesen habe. Aber du hast Recht, es geht ziemlich schnell, dass man alles versteht und die Geschichte genießen kann.
    Die Charaktere fand ich auch wirklich einzigartig. Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem die Charaktere so tiefgründig und vielseitig waren.

    Ich finde deine Rezension wirklich toll und bin etwas neidisch wie schön sie geschrieben ist ;) Deshalb habe ich sie auch in meiner verlinkt. Ich hoffe, das ist okay für dich.

    Liebste Grüße
    Kate ♥

    • Antworten Bröselchen Mittwoch, 1. November 2017 um 23:09

      Liebe Kate (langsam darf ich Dich schon treue Kate nennen),
      wirklich lieb von Dir und natürlich kann ich Dir in allen Punkten nur zustimmen, mir ging es ja ebenso. Es freut mich total, dass Dir meine Besprechung dazu gefallen hat, denn diesmal tat ich mich tatsächlich schwer und ich habe lange gebraucht. Deshalb ein schönes Lob und ich schaue gerne bei Dir vorbei.
      Alles Liebe,
      Brösel

  • Antworten Marysol Sonntag, 5. November 2017 um 21:25

    Ahoy Dani,

    in der englischsprachigen Bloggerszene ist das Buch ja schon extrem beliebt, jetzt erobert es also die deutschsprechende Community… Und ich gehöre definitiv auch zu den Fans, denn wow war dieses Buch ungewöhnlich, aufwühlend und fesselnd! Ich liebe diese düstere Stimmung, die abgefahrenen Charaktere, den unkonventionellen Aufbau…

    Ich lasse dann mal liebe Grüße und ganz frech auch meinen Link da, Mary <3
    (Aus Sicherheitsgründen wurden Links in diesem Kommentar entfernt)

    P.S.: Band 2 erscheint wohl leider erst im Herbst nächsten Jahres in deutscher Sprache :/

    • Antworten Bröselchen Sonntag, 5. November 2017 um 21:51

      Hallo Marysol,
      danke für Dein Feedback. Schön, dass es Dir auch gefallen hat. Zum Zeitpunkt der Rezension war der Stand bzgl. des 2. Bandes natürlich wie oben beschrieben. Warten wir’s ab :-).
      Alles Liebe, Brösel

  • Antworten {Rezension} Das Lied der Krähen von Leigh Bardugo | Bella's Wonderworld Samstag, 24. Februar 2018 um 19:14

    […] „Das Lied der Krähen“ ist clever, düster, brutal und magisch. Wenn der komplexe Einstieg einmal gelungen ist, sitzt man mitten im rasanten Schlagabtausch einer genialen Truppe. Brösels Bücherregal […]

  • Antworten Joe Wenz Mittwoch, 26. September 2018 um 10:53

    Ich habe mir das Buch ohne Vorabinfos gekauft und mir geht es wie in deinem Bericht beschrieben: Ich komme nicht rein. Ständig neue (schwer zu merkende Phantasie)-Namen, Orte, und Begebenheiten… in Kindle bin ich bei 11% und kapiere eigentlich nicht mal, wo einem die Autorin hinführen will. Sehr holprige Sache. Die Geschichte zieht mich überhaupt nicht in den Bann, mir kommt das vor wie ziellos dahingeschrieben. Sehr viel Dialoge noch dazu. Schade. Habe früher viel Hohlbein gelesen, Hexer usw., da wird mehr „drumherum“ beschrieben anstatt stumpf Dialoge hintereinander einzufügen.