Rezension | „Serienunikat“ – Chantal-Fleur Sandjon

script5 Verlag | 320 Seiten | ISBN: 978-3-8390-0168-4 | Broschiert | 14,95 € |
eBook | 11,99 € | Zur Verlagsseite des Buches | Leseprobe |


Serienunikat_CoverDie deutsch-afrikanische Jungautorin Chantal-Fleur Sandjon erzählt mit Serienunikat eine Geschichte, wie sie das eigene Leben schreiben könnte. Arbeit, Ausbildung, Studium oder gar eine Auszeit? Vor dieser Wahl steht jeder früher oder später einmal. Aber woher soll man wissen was das Richtige ist? Ann-Sophie folgt dem Wunsch ihrer Eltern und beginnt ein Pharmaziestudium, damit sie später die Apotheke des Elternhauses übernehmen kann. Wenn, dann möchte sie dies jedoch in ihrer Wunschstadt Berlin tun. Die WG-Suche gestaltet sich schwierig und bald wird der jungen Studentin auch noch der Geldhahn von ihren Eltern zugedreht, die bereits ihr eigenen Pläne für ihre Tochter vorgesehen haben und das kleine "Abenteuer" nicht länger finanzieren wollen. Zusammen mit drei anderen Wohnungssuchenden gründet sie eine WG und es scheint so, als wäre sie endlich in der Hauptstadt angekommen. Aber so einfach ist es dann doch nicht, wenn plötzlich das Leben dazwischenkommt. 


Serienunikat ist ein tolles Beispiel dafür, dass Veränderung nicht heißt, dass es einfach ist. Es nicht heißt, keine Fehler zu machen oder sein Leben immer perfekt im Griff haben zu müssen. Es heißt, seinen eigenen Weg in Angriff zu nehmen, zu stolpern und sogar öfter mal hinzufallen um dann immer wieder aufzustehen, weiterzugehen und falls man wider erwarten auf die falsche Spur gelangt, Freunde zu haben, die dich zurück auf die richtige führen. Denn Freunde sind bekanntlich die Menschen, die dich mögen, weil sie dich kennen.

 


Schön… ja, das Wort trifft diesen Titel sehr gut. Schön, außen wie innen. 
Altes loslassen, anders handeln und Neues tolerieren können(…)


Größtenteils wirkt Ann-Sophie relativ cool – ihre Sprüche, Gedanken und Sichtweisen sind oft sehr unterhaltsam, zeigen im Laufe des Buches aber auch, dass sie teilweise nur das verletzliche Mädchen hinter der Fassade schützen. Besonders die Fälle, in denen die junge Frau auf Irrwegen ist, machen sie so authentisch und die Geschichte überzeugend schön. Schön… ja, das Wort trifft diesen Titel sehr gut. Schön, außen wie innen. Altes loslassen, anders handeln und Neues tolerieren können, denn allein die drei Mitbewohner der WG stechen jeder für sich besonders individuell hervor. Ich bekomme u.a. einen Einblick, wieso "diese Ökos" eigentlich Sonnenblumen mitten in der Stadt pflanzen oder Laternen umstricken und finde es richtig klasse. 


Unter der ganzen Selbstfindung darf die Liebe natürlich auch nicht fehlen. Dieser Part kommt nicht zu kurz, wird aber sehr angenehm integriert und ein Teil des Ganzen, ohne die sowieso ereignisreiche Story zu überfüllen. Unkitschig, dabei romantisch und die Geschichte ideal abrundend.


Chantal-Fleur Sandjon hat mich mit ihrem Debüt sehr überrascht. Ein realistischer Roman der Generation Y, der deren Probleme aufzeigt, zugleich aber Mut macht, sich selbst zu finden, Erwachsen zu werden und eigene Wege einzuschlagen.


Meine Wertung

sys_Bewertung-4

 

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1 Kommentar

  • Antworten Kora Freitag, 31. Oktober 2014 um 9:52

    Eine (wieder einmal) wahrlich angenehm zu lesende Buchbesprechung hast du hier verfasst, Bröselchen. Scheint dem eigentlichen Werk sehr zu entsprechen und weckt die Neugier aller „Suchenden“, die sich in der Handlung wohl hier und dort tatsächlich wiederfinden können. Gelungen!

    Herzliche Stöbergrüße,
    Kora