„WHO I AM NOT.“ – Ted Staunton

Originaltitel: Who I’m not | Autor: Ted Staunton | Übersetzung: Bea Reiter | 232 Seiten | ISBN: 978-3-401-60045-1 | Broschiert 12,99 € | eBook 10,99 € | Arena Verlag | Leseprobe


Mit ‚Who I am not – Von Lügen und anderen Wahrheiten’ feiert der Autor sein Debüt am deutschen Markt. Ted Staunton schrieb bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, in diesem Fall ließ er sich jedoch nach wahren Begebenheiten von der Geschichte eines jungen Hochstaplers inspirieren (Artikel „The Chameleon“, der im ‚The New Yorker’ am 11. und 18. August 2008 erschien).

Who I am notMit dem Satz „Es ist einfacher, wenn ich euch erzähle, wer ich nicht bin“, beginnt die spannende Suche nach der Wahrheit für den Jungen ohne Identität, sowie für den Leser selbst. Denn Danny, so wie er sich aktuell nennt, kennt seinen wahren Namen nicht und schlüpft in jede Rolle, die ihm gerade gelegen kommt um über die Runden zu kommen. Als sich ihm die Chance bietet, als der vermisste Danny Dellomondo zu dessen Familie zurückzukehren, scheint zunächst alles perfekt. Fast zu perfekt…

Fans des Films ‚Catch me if you can’ mit Leonardo DiCaprio und auch der männlichen Leserschaft unter uns, kann ich dieses Buch wirklich nahelegen. Der große Unterschied zwischen dem Film und diesem Buch ist nur, dass der junge Protagonist tatsächlich nicht weiß, wer er wirklich ist und nicht nur zwischen den Identitäten wechselt. Das gibt ‚Who I am not’ eine nötige Würze, spürt man nicht nur die misstrauischen Blicke des Polizisten Griffin, der Danny die Geschichte des zurückgekehrten Sohnes nicht glaubt, sondern auch, dass der 14-jährige selbst einige Passagen aus seiner Vergangenheit nicht wahrhaben will.

„Fans des Films ‚Catch me if you can’ mit Leonardo DiCaprio und auch der männlichen Leserschaft unter uns, kann ich dieses Buch wirklich nahelegen.“

Vor allem als der Teenager das Mädchen Gillian kennenlernt wird deutlich, wie gern er einfach ein ganz normales Leben ohne Lügen leben würde, sein Spiel jedoch bereits zu lange durchzieht und auch keinen Ausweg sieht, außer bei der Familie Dellomondo zu bleiben.

Allen Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz, dreht sich der Spieß für Danny bald deutlich um, was für geübte Leser zwar etwas vorhersehbar ist, dem schockierenden Ende jedoch keinen Abbruch tut. Offene und spannende Fragen tun sich auf, die zwar in einem zweiten Band geklärt werden könnten, bis heute jedoch nicht in Planung ist. So kann man sich selbst ausmalen, wie es mit „Danny“ wohl weitergeht und bestürzt sein über ‚Who I am not’ – Eine fiktive Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Meine Wertung

sys_Bewertung-4

 

Buchkolumne in der Hersbrucker Zeitung, Wochenendausgabe 31. Januar/01. Februar 2015


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Dein Kommentar:

2 Kommentare

  • Antworten Emma Samstag, 31. Januar 2015 um 15:42

    Hey,
    mit dem „Catch me if you can“- Vergleich hast du mich endgültig auf deine Rezension neugierig gemacht. Das Buch klingt wirklich sehr vielversprechend, sodass ich es mir wahrscheinlich auf die Wunschliste setzen werde. Allerdings finde ich eine große Unlogik in der Geschichte: Wie kann ein Fremder als verschollener Sohn zu einer fremden Familie zurückkehren? Ich meine, die Familie weiß schließlich, wie ihr Sohn ausgesehen hat, wie er sich verhält usw. Ein Fremder könnte doch gar nicht in diese Realität schlüpfen!
    viele Grüße
    Emma

    • Antworten Bröselchen Samstag, 31. Januar 2015 um 19:10

      Liebe Emma,
      das freut mich sehr und ja, du sprichst auch haargenau den springenden Punkt an. Wie kann das sein? Sollte es das Buch mal in dein Regal schaffen, wirst du es auf jeden Fall herausfinden ;-)
      Schönes Wochenende wünsche ich dir!
      Bröselchen ^_^