Über unseriöse Selfpublisher oder: „Wie wär’s mit Nein?!“

„Ich freue mich über jede Aufnahme in Verlagspresseverteiler oder Kontaktanfragen aus der Buchbranche, jedoch bitte ich um Verständnis, dass ich aus Zeitgründen keine Rezensionsanfragen von Selfpublishern oder deren Agenturen mehr annehmen kann. In diesem Fall werden ungefragt zugesandte Manuskripte oder gar komplette eBooks ungesehen gelöscht. Vielen Dank.“

Diesen Absatz findet man über meiner eMail-Adresse auf der Über mich-Seite ‚Die Bloggerin‘ sowie in meinem Impressum. Man möchte meinen, dass die Aussage desselben klar ist und man davon ausgehen kann, dass sich die Anzahl von Selfpublisher-Mails somit minimiert oder sogar ganz ausbleibt. Leider habe ich eher das Gefühl, dass sich ganz motivierte Jungautoren davon noch mehr angespornt fühlen, mir daraufhin letztens der Kragen platzte und ich eine der gefühlt hundert e-Mails im Monat mit „Wie wär’s mit NEIN?!“ beantwortete. Es gibt eine ganz einfache Regel, liebe Autoren: Ihr lest den Hinweis auf meinem Blog nicht, ich lese garantiert Euer Buch/Eure e-Mail nicht.

Die geschätzte Simone von Papiergeflüster hat das Thema bereits mit ihrem Artikel ‚Warum ich eure Mails ungelesen lösche‘ wunderbar eingeläutet.


Im folgenden Beitrag herrscht leider ein Großaufgebot an genau den schwarzen Schafen, die den potentiellen guten Büchern und seriösen Selfpublishern die Möglichkeit stehlen tatsächlich gelesen und für gut befunden zu werden.


Mein Fehler

Um meine strapazierten Nerven nachvollziehen zu können, hole ich etwas weiter aus und beginne im Jahr 2012. Dort begann ich im Januar mit dem Bloggen, war 22 Jahre alt und ebenfalls ein Newbie in dem Bereich. Es war für mich eine kleine Ehre, dass (Indie-)Autoren an MICH herantraten und um meine Meinung zu ihrem Buch baten. Wahrscheinlich war es mein Fehler, dass ich ein paar interessant klingende annahm und sich das scheinbar in den Selfpublisher-Kreisen rumsprach. (Keine Ahnung, ob es so ist, aber ich nehme schwer an, dass auch Selfpublisher untereinander gut in Gruppen wie Facebook vernetzt sind). Auch freundliche Absagen wurden eher als Motivation gesehen und ich war weiterhin ungefragt in dem „Verteiler“, wenn es u.a. Neues aus „Allein-beim-ersten-Satz-rollen-sich-Dir-vor-lauter-Rechtschreibfehler-die-Fußnägel-hoch“ gab.

Apropos Rechtschreibfehler: Die angenommenen eBooks der Selfpublisher waren nicht durchgängig schlecht, keineswegs. (Es gibt auch jetzt garantiert Perlen, die es zu entdecken gilt, aber ich bin nicht der Perlentaucher.) Nichtsdestotrotz hatte ich beim Großteil bemerkt, wie sich einige böse und erschreckende Fehler einfanden und ich kontaktierte den jeweiligen Autor um darauf eine oder eine Mischung aus den folgenden Antworten zu erhalten:

  • Der „Bitte“, ob ich das komplette Buch nicht korrigieren könnte
  • Wer ich meine, wer ich sei

Die Sache Selfpublisher war dann für mich erledigt und seitdem lösche ich die meisten ausschließlich. Das erspart mir Zeit, Nerven und ich kann meine Zeit dafür nutzen auch wirklich die Bücher zu lesen, die mich wirklich interessieren.

 

Wie sich unseriöse Selfpublisher vermarkten

An masochistischen Tagen klickte und klicke ich mich doch mal wieder rein und es ergaben sich in den Jahren folgende Erfahrungen – mitunter von Bloggerkollegen.

Besonders eindrucksvoll beweisen diese Exemplare ihr Gespür für Marketing (sinngemäß wiedergegeben):

  • „Hallo Du, anbei mein neues eBook über Leonore und die Tena-Ladies. Freue mich über Deine Rezession“
  • „Es ist ein sehr erfolgreiches eBook, weshalb ich bisher nur bei amazon veröffentlicht habe“
  • „Ich glaube so wenig an mein Buch, dass ich dir auch Kohle dafür anbiete eine Rezension zu schreiben“
  • „Ich habe Dir mein Buch zugeschickt und bisher keine Rezension auf deinem Block entdeckt. Sollte nicht binnen zwei Monaten etwas online gehen, schicke ich Dir eine Rechnung dafür.“
  • „Da du ja jetzt eine Blogpause eingelegt hast, hast Du ja Zeit mein Buch zu lesen.“
  • „Hallo, ich habe auf deinem Blog gesehen, dass du…“ (Der Blog war zu der Zeit offline) ja, höchstwahrscheinlich eine Under Construction-Seite…., hm?

Merkt ihr eigentlich noch selber, weshalb Blogger eine immer größere Abneigung und Frustration dagegen hegen Selfpublisher in irgendeiner Form zu unterstützen? Blogger sind

  1. Keine Werbeplattform, der ihr schreiben könnt: Ey, veröffentliche das mal.
  2. Kann es auch sein, dass das Buch nicht gefällt und das würde ebenso gesagt werden. Da braucht man dann auch nicht beleidigt sein und einen Shitstorm (zusammen mit den Selfpublisher-Kumpels) auf den jeweiligen Blog loslassen.

 

Über Stefanie, Blocker und Schwangerschaftshelfer

Jetzt habe ich mich ja so viel beschwert, dann könnte ich auch ruhig sagen, wie man es besser machen könnte, gell? Hier ein paar grundlegende Tipps:
Wenn ein Selfpublisher die ganzen Bloggerkontakte sammelt (das ist wohl die meiste Mühe die er sich bei alldem macht) um ihnen ihr Wunderwerk aufs Auge zu drücken, sollte man noch einen Schritt weiter gehen und wenigstens den Verteiler ins BCC stellen. Weiterhin wäre eine korrekte Ansprache nicht schlecht, aber Stefanie, wenn diejenige nicht Stefanie heißt, „lieber Blocker“ (weißt scho, wennsd a Frangge bist, kann Dir des scho gar net passiern) is net so vorteilhaft.
Auch ein kleiner Blick auf die Lesevorlieben könnte nicht schaden, wenn z.B. ein Schwangerschaftsratgeber angeboten wird… Moment, ich frage meinen Partner kurz, ob er spontan Lust auf einen Erfahrungsbeitrag hätte. Dauert dann aber noch aweng.

 

Liebe Autoren…

die nette Alexandra von The Read Pack hat ebenfalls aus gegebenen Anlass sehr diplomatisch eine Aufstellung davon gemacht, wie ihr an Copy & Paste-Werbe-Mails herangehen könntet, damit es wenigstens so aussieht, als hättet ihr Euch Mühe gegeben. Achtung: Wenn auf Blogs der Hinweis vermerkt ist, dass generell keine Rezensionsanfragen (mehr) gewünscht sind, heißt das: keine E-Mail senden.

 

Für die kostenfreie Nutzung des Beitragsbilds ein Danke an pixabay.de und den Bildautor ijmaki.


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Dein Kommentar:

40 Kommentare

  • Antworten Rena Montag, 23. Mai 2016 um 15:34

    Wie war das noch gleich? „Wie man in den Wald ruft so schallt es hinaus!“ ;-)
    Ich freue mich über all eure Beiträge, das macht Mut einfach mal nicht zu antworten und sich die Nerven zu sparen.

    • Antworten Bröselchen Montag, 23. Mai 2016 um 16:15

      Liebe Rena,
      die Nerven kannst Du Dir wirklich absolut sparen, keine Angst. Mit „eure“ Beiträge meinst Du die von den Bloggerkollegen Simone (Papiergeflüster) & Alexandra von The Read Pack, oder? Mach Dir wirklich keinen Kopf, das machen die meisten dieser Mailschreiber leider scheinbar auch nicht.
      LG, Brösel

  • Antworten Miriam Montag, 23. Mai 2016 um 15:44

    Ohja, die Mühe zu antworten habe ich mir am Anfang auch noch gemacht.
    Aber nach einigen merkwürdigen Anfragen habe ich es dann auch gelassen. Ich schaue noch in die Mail rein und lese sie auch meistens durch. Aber antworten ist eine Seltenheit geworden.

    Natürlich ist das schade für die, die vielleicht tatsächlich etwas tolles geschrieben haben. Aber die hätten vielleicht Chance über Literaturagenturen an einen Verlag zu kommen.

    Dein neues Design finde ich übrigens echt schick!

    Liebe Grüße
    Miriam

    • Antworten Bröselchen Montag, 23. Mai 2016 um 16:19

      Liebe Miriam,
      vielen Dank für Dein Feedback. Ja klar, man möchte ja auch nicht unhöflich erscheinen und einfach nicht antworten. Dass das aber dann ausgenutzt wird, finde ich schade, nervig und auf Dauer ätzend. Ich denke nicht, dass wir Blogger die sind, die nach den Perlen suchen müssen und wer wirklich Potenzial hat und sich die Mühe macht, der findet auch eine geeignete Agentur oder gar einen Verlag.
      Nicht ärgern lassen und cool bleiben :-)
      LG, Brösel

  • Antworten Mic Montag, 23. Mai 2016 um 15:51

    Hallo Bröselchen,

    als momentan noch zwischen Selfpublishing und Verlagssuche schwankender Autor würde ich dir gerne die Frage stellen, ob der in rot gesetzte Teil deines Texts so sarkastisch gemeint ist, wie ich ihn verstanden habe.

    Ich wundere mich nämlich ein wenig über die Welle der Verallgemeinerung, die gefühlt aus dem „Lager“ der Buchblogger über Selfpublisher hinweg zu schwappen scheint (ich bin da heute über Twitter auf die Diskussion gestoßen worden). Persönlich kann ich verstehen, dass unseriöse Selfpublisher dir den letzten Nerv rauben können. Aber es sind ja nun wirklich nicht alle unseriös – nur, dass du von denen bei Einhaltung deiner Spielregeln ja nie etwas hören wirst.

    Es geht mir nicht um Widerrede oder Widerspruch, es sind ja nun einmal deine Erfahrungen. Wie gesagt, ich wundere mich nur. Die Aufstellung von Alexandra, auf die du verwiesen hast, finde ich z.B. auch sehr nützlich – bzw. erschreckend, wenn ich bedenke, dass es teilweise wirklich auf die Basics des höflichen Umgangs miteinander zurückfällt.

    Ich hoffe, du nimmst mir meine direkte Frage zum roten Text nicht krumm, so von einer schmutzigen Brille zur anderen ;-).

    Viele Grüße
    Michael

    • Antworten Bröselchen Montag, 23. Mai 2016 um 15:55

      Lieber Mic,
      danke für Dein Feedback. Nein, der in rot geschriebene Text ist keinesfalls sarkastisch gemeint. Es tut mir sehr leid für die Selfpublisher, die sich wirklich Mühe geben und in denen Potenzial steckt, die aber bei den Bloggern durch o.g. Erfahrungen eben weniger Chancen haben überhaupt beachtet zu werden.
      Melde Dich gerne, falls Du noch Fragen hast.
      LG, Bröselchen

  • Antworten Denise Montag, 23. Mai 2016 um 16:19

    Ich mag deine Art Dinge beim Namen zu nennen :) jedoch…entweder habe ich bisher nur freundliche selfpublisher gehabt oder mein blog ist zu klein ;) für mich hielten letztes Jahr die SP die besten Bücher bereit, während Verlagsautoren reihenweise durchfielen.
    Was ich sagen will: jeder darf es halten wie ein Dachdecker. Jedoch die seriösen SP als Minderheit darzustellen, geht für mich in die falsche Richtung.

    Achso, aber ich gebe dir vollkommen Recht: wer wie seine Zeit mit was verbringt, ist jedem selbst überlassen und werbeplattform ist keiner von uns.

    • Antworten Bröselchen Montag, 23. Mai 2016 um 16:25

      Liebe Denise,
      danke für Dein Feedback. Ich stelle die seriösen SP keinesfalls als Minderheit dar, ich berichte in diesem Fall jedoch nur von den unseriösen, von denen ich scheinbar vermehrt e-Mails bekomme. Wahrscheinlich deshalb, weil die seriösen meinen Hinweis lesen und sich ihre Mail sparen.
      Es freut mich außerdem zu hören, dass Du scheinbar ausschließlich positive Erfahrungen mit den Bücher gemacht hast. Es ist also nicht vergebens, daran zu appellieren, dass manche Selfpublisher ihre Art und Weise nochmal überdenken dürfen.
      LG, Brösel

      • Antworten Denise Montag, 23. Mai 2016 um 18:52

        Da gebe ich dir Recht. Die Guten werden deine Hinweise lesen und sich weiter umgucken, die „Doofen“ ;) schreiben wider jedes Verstandes.

  • Antworten Kaisu Montag, 23. Mai 2016 um 16:31

    Ein schöner klarer Beitrag, der mich an das erinnern lässt, was ich schon in dieser Hinsicht an Erfahrung gesammlt hat. Vor allem das komplett falsche Genre kommt bei mir sehr häufig vor und so schwer ist es bei weitem nicht zumindest DAS herauszubekommen …Oder eben, dass man mit seinem Nick angesprochen wird, obwohl es ein Impressum gibt ;)

    • Antworten Bröselchen Montag, 23. Mai 2016 um 17:43

      Liebe Kaisu,
      vielen Dank für Dein Feedback. Allerdings, Du sagst es. Das ist wirklich kein Hexenwerk.
      LG Brösel

  • Antworten Sabrina Montag, 23. Mai 2016 um 16:36

    Da ich generell nicht an Rezensionsexemplaren und ähnlichem interessiert bin, habe ich das auch so auf meinem Blog auf die „über“ – Seite gepackt, jeder der es wissen will, weiß es also. Das verhindert E-Mails mit Angeboten aber natürlich nicht. Ich habe von Anfang an beschlossen darauf nicht zu antworten und fahre damit auch sehr gut. Denn meine freie Zeit will ich bestimmt nicht damit verbringen, dass ich unerwünschte E-Mails beantworte, da lese ich lieber ein paar Seiten in einem guten Buch.

    LG

    • Antworten Bröselchen Montag, 23. Mai 2016 um 16:41

      Liebe Sabrina!
      Absolut richtig. Viel Spaß beim weiteren Lesen :)
      LG Brösel

  • Antworten Fräulein Julia Montag, 23. Mai 2016 um 17:12

    Herrlich, du triffst den Nagel auf den Kopf! Noch mache ich mir meistens die Mühe, die Emails zu lesen & kurz darüber nachzudenken – aber für gewöhnlich nehme auch ich keine Bücher mehr von Selfpublishern an…

    • Antworten Bröselchen Montag, 23. Mai 2016 um 17:45

      Liebe Julia,
      vielen lieben Dank für Dein Feedback. Ja, tatsächlich schaue ich dann auch immer wieder rein, nur um mich immer öfter wieder zu ärgern. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
      LG, Brösel

  • Antworten Nicole Wagner Montag, 23. Mai 2016 um 17:40

    Sehr schöner Beitrag! Ich liebe ihn!

    Ich bekomme ständig Anfragen zu Kinderbüchern, dabei bin ich eher im Horror-Genre daheim. Aber vielleicht habe ich Kinder ja zum Fressen gern und daher wird mal angefragt. ;-)

    • Antworten Bröselchen Montag, 23. Mai 2016 um 17:41

      Liebe Nicole,
      hahaaa, danke! Herzlich gelacht.
      LG Brösel

  • Antworten Lena Montag, 23. Mai 2016 um 18:39

    hey,
    ein sehr interessanter Post :)
    Ich muss sagen, ich weiß jetzt wieder, warum ich Self-puplisher-Ebooks nicht annehme und auch noch nie angenommen habe.
    Ursprünglich muss ich ja sagen, lag es daran, dass ich auf amazon ein paar ebooks gelesen haben, alle mit guten Bewertungen und in selbstverlag veröffentlicht und allesamt waren meiner Meinung nach schlecht. Das war dann der Punkt, an dem ich beschloss, ja, da können tolle Bücher zu finden sein, aber die meisten werden mir einfach nicht gefallen, Kapitel zu.
    Dann kann ich die Mails nicht leiden, in denen man über den grünen Klee gelobt wird, und das obwohl man weiß, der Autor hat einfach nur gegoogelt und meinen Blog halt gefunden. Und wenn dann noch ein ebook im Anhang ist, dass nicht mal ansatzweise zu mir passt, wird die Mail ganz schnell gelöscht.
    Dazu kommt, dass ich zwar nicht explizit schreibe, ich möchte keine Anfragen, aber auch nirgendswo steht „hey, schreibt mir, ich lese all eure Bücher“.

    Und jetzt da ich schon mehrfachvon shitstorms und lustige andere Aktionen gelesen habe, hab ich ehrlich gesagt auch noch weniger Lust irgendeinem Autor zu helfen. Ich weiß, es gibt da draußen sicher auch eine Menge Autoren, die gute Bücher schreiben und ernsthafte Kritiken wollen, und für diese tut es mir wirklich leid, aber die schwarzen Schafe schrecken mich einfach davon ab, ein Buch anzunehmen.

    Ich würd ja sagen, in deinem Fall, einfach weiter löschen und ignorieren^^

    Liebe Grüße
    Lena

    • Antworten Jo berger Dienstag, 31. Mai 2016 um 17:00

      Das stimmt mich traurig, Lena. Und es gibt den unseriösen Independentautoren eine Macht, die den seriösen schadet. Vielleicht hülfe hier ein Filtern, um gute und seriöse SP-Autoren zu unterstützen. Das muss ja nicht unbedingt mit einem kostenlosen Reziexemplar sein, wenn man nicht – wie du befürchtest – Gefahr laufen möchte, einen shitstorm anheim zu fallen. Aber, du schreibst ja auch: „Aber die meisten werden mir nicht gefallen. Kapitel zu.“ Ein hartes Urteil. Gefallen Dir denn alle Verlagsbücher?

  • Antworten Damaris Montag, 23. Mai 2016 um 20:20

    Liebe Dani,
    dein Beitrag ist sehr direkt und ich kann deine Reaktion gut nachvollziehen. Ich beantworte grundsätzlich (fast!) jede Mail, als Grundverständnis der Höflichkeit, egal was da kommen mag – und es kommt so einiges. Mittlerweile frage ich mich, wie lange ich das noch machen kann, mit Familie und zwei Blogs muss ich mir die Zeit stehlen. Und dann kommen Anfragen zu esoterischen Ratgebern, für meinen Jugendbuchblog!, im besten Falle noch irgendwelche Lebenserfahrungesberichte, auf die ich niemals Lust habe. Ich verstehe die anfragenden Autoren. Ehrlich. Und ich verstehe auch, dass man nicht auf das Empfinden/die Wünsche jedes einzelnen Bloggers Rücksicht nehmen kann, wenn man sein Buch bekannt machen will. So weit reicht meine Toleranz. Wenn ich allerdings darum bitte, mir keine Anfragen mehr zu E-Books zu schicken und eine Mail beginnt mit „Ich habe deine Bitte zwar gelesen, konnte nicht anders/versuche es trotzdem/du verpasst sonst etwas/…“, dann ist das doch der blanke Hohn. Ohne arrogant zu klingen, wir bloggen schon eine Weile und tauchen auch in der ein oder anderen Liste auf, die für (SP-)Autoren (neben internen Absprachen und Empfehlungen) sicher sehr „informativ“ und praktisch ist. Im Moment häuft es sich wieder so, dass ich meine Floskel mit den E-Books noch um (mir unbekannte) SPs ergänzen möchte. Das tut mir persönlich zwar leid, aber wie du schon sagtest, wir sind keine Perlentaucher. Ich könnte 24h pro Tag lesen und würde nur ein Bruchteil von dem schaffen, was ich laut Fremdmeinung unbedingt lesen soll. Lesen ist mein Hobby, das durch das Bloggen manchmal wie unbezahlte Arbeit anmutet. Da MUSS ich selektieren und nur das Lesen, was mich zu 100%, gut 95%, interessiert. Anderenfalls könnte ich meine Motivation nicht aufrechterhalten.
    Grüße dich lieb,
    Damaris

  • Antworten Anja Montag, 23. Mai 2016 um 20:43

    Hahahahahaha, ich bin für eine Rezension des Schwangerschaftsratgebers. BITTE :’D
    Ich habe immer ein schlechtes Gewissen, dass ich auf die vielen Mails nicht antworte, aber sie überfordern mich auch einfach. Ich möchte nicht nach 8 Stunden Büroarbeit nach Hause kommen, und dort auch noch täglich 10 – 20 Mails bearbeiten müssen. Auch wenn es die Höflichkeit vielleicht verlangen würde, der Schweinehund ist stärker.

  • Antworten Carola Leipert Montag, 23. Mai 2016 um 20:58

    Liebes Bröselchen,

    dein Beitrag erschreckt mich sehr, denn auch ich bin Self Publisher, aber solche Praktiken waren und sind mir nicht geläufig. Okay, jetzt ist an dieser Stelle erst einmal fremdschämen angesagt, für all die unseriösen Praktiken diverser Kollegen…
    So was ist nicht nur dumm und dreist, sondern es schadet der ganzen Branche. Wie traurig! Aber trotzdem finde ich es gut, dass du so offen und ehrlich hier über dieses Thema schreibst und ich drücke die Daumen, dass die schreibende Kollegenschar in Zukunft besser lesen kann und dieses unangenehme Benehmen einstellt.

    Herzliche Grüße
    Carola

  • Antworten Emma Montag, 23. Mai 2016 um 21:33

    Hey,
    oje momentan brodelt es wohl ziemlich um das Thema „Selfpublisher“. Ich hatte bisher mit 3-5 Selfpublishern Kontakt. An sich alles sehr nette Menschen. Ich habe auch einmal einen Roman eines Selfpublishers rezensiert, musste aber feststellen, dass dem Buch ein Lektorat gut getan hätte. (Und damit meine ich nicht ausschließlich ein Korrektorat!).
    Nicht, weil da Grammtik-, oder Rechtschreibfehler drin waren, sondern weil man noch mehr hätte aus der Geschichte raus holen können. Die Grundidee und der Schreibstil waren jedenfalls nicht schlecht.
    Mittlerweile bin ich dazu übergegangen Selfpublishern Interviews anzubieten, weil sie mehr von einem positiven Interview haben als von einer „schlechten“ Rezension. Allerdings musste ich da auch schon feststellen, dass es über manche Interviewpartner quasi nichts im Netz gibt. Da fiel es mir dann schwer, mir Fragen aus den Fingern zu saugen.
    Ich bin mal gespannt, wie sich der Markt weiterentwickelt.
    viele Grüße
    Emma

  • Antworten Jean Parker Dienstag, 24. Mai 2016 um 1:56

    Hallo Bröselchen,
    ich weiß ehrlich gesagt gerade nicht, was ich zu deinem Artikel sagen soll. Auf der einen Seite schäme ich mich für meine Autorenkollegen, aber auf der anderen Seite bin ich unglaublich wütend.
    Es gibt Autoren wie mich, die das Schreiben ernst nehmen und auf Rezensionen von Bloggern angewiesen sind, um zumindest ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen, welche uns aber von den Bloggern verwehrt wird, weil es unter den Selfpublishern einige Idioten gibt.
    Ich bin Autorin und Bloggerin und verfolge das von dir beschriebene Verhalten nicht erst seit gestern und es macht mich einfach nur wütend und traurig zu gleich, dass mir und anderen Autoren, die es wirklich ernst meinen der Weg verbaut wird.
    Ich kann deine Reaktion verstehen und hoffe, dass diese *** bald ihren Mailterror einstellen und du wieder Luft holen kannst.

    Hochachtungsvoll Jean

  • Antworten Denise Dienstag, 24. Mai 2016 um 8:47

    Schöner Beitrag :)

    Ich habe mich auch mal erdreistet, jemanden auf seine Grammatik hinzuweisen und habe dann auch noch zu hören bekommen, „ich sollte aufpassen, wenn ich mir erlaube, Lektoren ans Bein zu Pinkeln“. Tja, was soll man dazu sagen…Ist ja nicht meine Schuld, wenn selbst der Lektor sein Wissen über Sprache & Grammatik aus dem Kaugummiautomaten hat. War damals auch wirklich nur nett gemeint, weil ich die Autorin eigentlich recht sympathisch fand. Ihr Pech.

    Ich nehme seit dem auch keine Bücher von SelfPublischern an. Ich besitze auch gar keinen EbookReader und lese keine Ebooks. Das steht auch auf meiner Seite…Interessiert aber irgendwie Niemanden xD

    LG Denise

  • Antworten Andrea Dienstag, 24. Mai 2016 um 13:30

    Hi,

    da Du angekündigt hast, die Mails ungelesen zu löschen, brauchst Du Dich doch auch nicht mehr aufregen über die, die trotzdem noch ankommen. Die Leute tun das halt auf eigene Gefahr. Ihre verschwendete Zeit. Du hältst Dich an Deine Ansage und gut is. ;)

  • Antworten Tina Dienstag, 24. Mai 2016 um 14:12

    Ich kann dich leider sehr gut verstehen. In meinem Impressum habe ich auch deutlich den Hinweis, dass ich keine E-Mail Anfragen für E-Books generell wünsche und solche auch nicht beantworte. Für mich persönlich ist es auch egal, ob das nun ein selbstveröffentlichtes E-Book oder ein Verlags-E-Book ist. Aber klar zu 99 % sind davon eher die Selfpublisher betroffen.

    Dennoch bekomme ich am laufenden Band E-Mails, ob ich denn E-Book xy lesen und rezensieren möchte. Da weiß ich dann nicht mehr, was ich sagen soll. Mehr als fett hinschreiben, dass ich solche Anfragen nicht möchte und dennoch gestellte Anfragen ignorieren werde, kann ich nicht machen. Man ist ja sogar verpflichtet eine Blog E-Mail zu haben, von daher ist das Abstellen dieser Kontaktmöglichkeit keine Option. (Wäre wohl aber der einzig effektive Weg).

    Ich verstehe sicher, dass man sich vermarkten möchte und muss. Doch wenn von vornherein jemand sagt „Nein“, dann kann man es doch auch lassen? Vor allem wie Damaris schreibt, bei ihr wären Einleitungen mit „Ich habe deinen Hinweis gelesen, aber…“ gelesen. Bei mir wird das echt vollkommen ignoriert. Von Büchern die 0 in mein „Beuteschema“ passen mal ganz zu schweigen.

    Sicherlich verstehe ich, dass sich Selfpublisher, die unsere Wünsche respektieren, darüber aufregen. Ich verstehe auch, dass es blöd ist, dass der Ruf unter den schwarzen Schafen leidet. Aber ganz ehrlich, wenn man nach meinen E-Mails geht, die ich im Laufe der Zeit dennoch bekommen habe, sind es einige schwarze Schafe. Und ich will nicht wissen, wie viele E-Mails bei größeren Blogs unerwünscht eintrudeln. Von einem oder zwei schwarzen Schafen kann man da nicht mehr reden.

    Deshalb sicher ist es irgendwo ungerecht fairen Selfpublishern gegenüber. Sicher entgehen uns auch Perlen. Doch wir sind nun einmal keine Dienstleister, sondern machen alles aus reinem Spaß an der Freude. Ich durchstöbere auch manchmal Amazon Listen und schaue mir selbstveröffentlichte Bücher an. Ich lade mir auch Leseproben herunter. Wenn ich sie lesen möchte, dann kaufe ich sie mir und sonst eben nicht.

    Vielleicht werde ich meinen Hinweis einfach noch größer und bunter. Vielleicht hilfts…

    Liebe Grüße
    Tina

  • Antworten Steffi Dienstag, 24. Mai 2016 um 20:05

    Huhu Bröselchen,
    ich musste bei deinem Beitrag echt schmunzeln.
    Es ist aber nicht nur bei Selfpublishern so, sondern auch bei anderen Werbeleuten. Entweder lesen sie den Blog gar nicht oder es kommt eine Standard-eMail. Eine, die Tausend andere Blogger auch schon erhalten haben. Ich blogge seit 2008 und habe wirklich einiges schon erlebt.
    Ich antworte immer noch auf alle eMails und ja, auch Facebook-Anfragen. Japp, gerade gestern hatte ich auf meinem privaten Account eine Nachricht von einer Autorin.
    Warum ich das mache? Ich bin da dann doch neugierig, ob sich dahinter doch ein tolles Buch verbirgt. Daher lese ich grundsätzlich in Leseproben rein. ;)
    Allerdings habe ich auch keinen eBook-Reader, was das eh eingrenzt, was ich annehmen kann. Die beste Antwort war bisher, dass ich ja auch auf dem Handy lesen kann. Ich soll mich nicht so anstellen. :D Der habe ich dann erst mal was erzählt.
    Oder die gestern sagte, dass ich ihr eBook zum Rezensieren kostenlos bekommen, aber das Print muss ich dann selber kaufen. :D Also einige Leute…

    Ich finde Selfpublisher vom Grund her super. Man darf sie nicht über einen Kamm scheren. Wie gesagt, die Probleme von denen du schreibst, die sind auch in anderen Bloggerbereichen vorhanden. ;)

    Ganz liebe Grüße
    Steffi

    • Antworten Bröselchen Dienstag, 24. Mai 2016 um 20:13

      Liebe Steffi,
      vielen Dank für Dein Feedback. Nein, über einen Kamm scheren sollte man SP nicht und das ist auch nicht meine Absicht mit diesem Beitrag. Hier berichte ich eben ausschließlich von den negativen Erfahrungen, die dazu geführt haben, dass ich das Thema SP für mich selbst einfach abgeschlossen habe, zumindest die, die über solche Mails ankommen. Wenn mir jemand ein Buch empfiehlt, von dem ich weiß, dass wir den gleichen Geschmack haben, dann würde ich es nicht grundsätzlich ablehnen. Wie du sagst, gibt es überall schwarze Schafe.
      Respekt, dass Du noch allen antwortest, Dir Zeit nimmst und hoffentlich mehr damit belohnt wirst als von Zeit bestohlen.
      LG, Brösel

  • Antworten Kolonialwaren Mittwoch, 25. Mai 2016 um 0:17

    Ist halt alles nicht so einfach. Ich kann mich noch gut an die Blogger – Anfangs – Zeiten erinnern, wo gerne andere Blogs und/oder Autoren vorgestellt wurden. Und man hat das gerne gemacht. Nicht nur, weil jeder mal klein angefangen hat und man selbst wusste, dass man diese Art von Werbung brauchte, sondern weil auch jeder an einem Austausch interessiert war, an Blogfreundschaften.
    Fragt man heute nach ist es glatt ein Staatsverbrechen. Bekannte Autoren pushen sich nur noch gegenseitig – der Rest ist unverschämt und dreist.
    Ja klar. Ich kann dich verstehen. Das was du da geschrieben hast, darauf hätte ich auch kein Bock. Das ist ja auch einfach nur dreistes Verhalten.
    Trotzdem. Es gibt Autoren, die es ernst meinen. Und denen der Weg wegen soetwas versperrt wird.
    Ist einfach schade.

  • Antworten Kate Donnerstag, 26. Mai 2016 um 10:00

    Hallöchen,
    dieser Beitrag macht mich irgendwie ein bisschen traurig. Denn auch ich überlege, den Weg als Selfpublisher zu wählen, und finde es unglaublich frustrierend, dass so ein Verhalten von einigen SPlern so ein schlechtes Bild auf alle werfen.
    Denn sind wir mal ehrlich: Es gibt sehr talentierte Autoren, die einfach keinen Verlag finden, weil ihre Idee nicht kommerziell genug ist oder einfach nicht den Ader der Zeit trifft. Gerade für solche Menschen ist das Selfpublishing eine wunderbare Entwicklung, um den Traum einer Autoren-Karriere doch noch zu verwirklichen.

    Von diesen schwarzen Schafen in der Branche habe ich bisher nur gehört, selbst als Bloggerin aber noch keine Erfahrungen damit gemacht. Schade ist, dass sich (wie bei allem anderen eigentlich auch) da meist die negativen Eindrücke durchsetzen und so die ganze Szene in „Verruf“ kommt, obwohl es ja wirklich SPler gibt, die das richtig professionell auf die Beine stellen. Laura Newman wäre da nur ein Beispiel.

    Dass SPler auf Blogger angewiesen sind, ist eine Tatsache. Denn Buchblogger sind in der Buchbranche unglaublich einflussreich. Schneller kann man sein Buch nicht bekannt machen. Aber du hast Recht, auch hier kommt es darauf an, WIE man es tut. Ich wurde auch schon ein paar Mal angeschrieben, ob ich irgendwas rezensieren würde mit den Worten „Ich habe mir deinen Blog angesehen und er gefällt mir sehr gut“. Dann ist das angebotene Buch aber ein Krimi und aus meinem Blog geht ziemlich deutlich hervor, dass das nicht wirklich mein Genre ist. Ja, sowas kommt vor, sowas ist ärgerlich und auch manche Reaktionen bei schlechten Rezensionen können frustrieren (hatte ich bisher zum Glück auch noch nicht).

    Es ist also sehr schade, dass einige SPler so ein schlechtes Licht auf sich selbst und alle anderen werfen. Ich hoffe trotzdem, dass es noch Blogger gibt, die sich davon nicht abschrecken lassen und bei diesem grundlegend positiven Trend helfen :)

    Liebste Grüße,
    Kate ♥

  • Antworten lesenslust Montag, 30. Mai 2016 um 20:43

    Huhu Dani,

    ich lach mich tot. Du sprichst mir so von der Seele … scho erst recht wega dem Fränggischen. ;-)

    Die Geschichte um die „Tena-Ladies“ und die „Rezession“ hatte ich im Übrigen auch schon im Postfach, aber das mit der Rechnung toppt das ja bei Weitem. Keine Ahnung, was sich die Herrschaften beim Schreiben derartiger Drohungen denken. Dass das funktioniert?! Mhhm, komische Herangehensweise. Vielleicht sollte ich das umgekehrt auch mal versuchen und einfach jemandem drohen, wenn ich etwas nicht umsonst bekomme und es mir für mein harterarbeitetes Geld kaufen muss.

    Hab noch eine schöne Woche.

    Drück dich

    die Unterfränkin Steffi

  • Antworten Jo berger Dienstag, 31. Mai 2016 um 12:31

    Hm, Steffi, Du hast ja schon recht. Es gibt solche und solche SP. Aber du erwähnst, dass du auschl. die unseriösen SP meint. In einem Atemzug dazu nimmst du jedoch generell keine SP-Bücher an? Unter anderem wird das auch hier in den Kommentaren nochmals thematisiert – dass generell keine Bücher von SP gelesen oder rezensiert werden.
    Alles in Allem schert der Beitrag eher alle SP-Autoren – ob seriös oder nicht – über einen Kamm. Mal wieder. Schade eigentlich.

  • Antworten Stephan 黒 [Portait-Foto-Kunst] Freitag, 3. Juni 2016 um 13:39

    Hi Bröselchen,

    ich bin selber Blogger (ca. 1/3 meines Blogs beschäftigt sich mit Büchern) und kenne „Spamanfragen“ sehr gut. In den 6 Jahren in denen es meinen Blog gibt, habe ich soweit ich mich erinnern kann, nur 1 Buch aus einem „Selbstverlag“ rezensiert. Ich rezensiere meistens nur Bücher von größeren Verlagen, wo ich mit großer Wahrscheinlichkeit weiß, das Buchthema und Inhalt mir zusprechen.
    Das leben ist zu kurz für schlechte Bücher!

    Ich habe das „Glück“ meistens von Firmen kontaktiert zu werden und mir wird auch selten unaufgefordert etwas zugeschickt. Ich kann verstehen das man ärgerlich wird, wenn man zu oft mit solchen Anfragen zu tun hat. Aber blöde anfragen bekommt jeder Blogger, der eine gewisse Zeit dabei ist.
    Darüber sollte man sich nicht aufregen., sondern einen guten Spamfilter einrichten.
    (hat bei mir geholfen :)

    Auf der anderen Seite habe ich auch ein Buch im Selbstverlag herausgebracht und kenne also „Die andere Seite“.
    (Keine Angst, ich verschone dich mit einer Rezenssionsanfrage, das Buch ist auch ein Sachbuch (Thema Blogmarketing) und passt sicher nicht zu den Büchern, die du sonst rezensierst.
    Ich habe mein Buch bis jetzt nur einen mir gänzlich „unbekannten“ Blogger zugeschickt, der auch Online-Marketing-Bücher rezensiert.
    Das erfolgte aufgrund vorheriger Anfragen von mir (die hatten sich u.A. durch einer Diskussion in seinem Blog ergeben) und nicht durch „Spammails“.
    Sprich, nicht alle Selbstpublisher sind „Rampensäue“ die 1500 Buchblogger blind anschreiben, um ihr Buch an den Mann/Frau zu bringen!
    Man sollte als Buchblogger die Anfragen der Selfpublisher vom sportlich Aspekt betrachten:
    Jemand der ein Buch schreibt hat viel Zeit und Geld investiert und sich auch Mühe gegeben.
    (wenn nicht, dann ist etwas schief gelaufen)
    Für die Bücher, die er einem Blogger zuschickt, zahlt er auch Geld. (Ok bei EBooks nicht, bei gedrückten Werken schon!)
    Der Autor macht das bestimmt nicht, um den Buchblogger zu ärgern!
    Den meisten Autoren ist leider nur nicht klar, wie überlaufen der Buchmarkt ist.

    LG
    Stephan

    PS: bis zum 9.6 kann man auf meinem Blog an einer Buch-Blogparade #JustBooks teilnehmen (es geht um 3 gute Bücher die ihr mehrfach lesen würdet). Wer mitspielen will ist herzlich eingeladen…:)

  • Antworten Chochi Samstag, 4. Juni 2016 um 11:43

    Kann ich vollkommen nachvollziehen. Sehr dreist finde ich vor allem diejenigen Selfpublisher, die einen anschreiben und meinen: „Hey, hier ist mein toller neuer Kitschroman, bitte schreib etwas nettes darüber und weil du es bist gebe ich dir 15% auf den Kaufpreis.“ Wie kann man gleichzeitig Werbung erwarten und dann auch noch verlangen, dass die Person die die Rezension schreiben soll, auch noch das Buch kauft.

  • Antworten Bernd Schoder Sonntag, 5. Juni 2016 um 16:45

    Hallo Daniela,
    schön, dass du wieder online bist.

    glg Bernd

    • Antworten Peter Hakenjos Freitag, 23. September 2016 um 23:00

      Dass man Werbung macht und dafür noch bezahlt, das erwarten Verlage ganz selbstverständlich. Ich liebe Poesie und ich liebe Walter H. Fritz und Heinz Kahlau. In meinen Romanen hätte ich gerne das eine oder andere Gedicht zitiert. Dafür wollen die Verlage Geld. Ich bin nicht bereit, für Werbung, die ja ein solches Zitat wäre, auch noch Geld zu bezahlen.
      Mit anderen Worten: In der Beziehung „Unverfrorenheit“ stehen Verlage üblen Selfpublishern in nichts nach.

  • Antworten Ramona Ruff Mittwoch, 15. Juni 2016 um 11:06

    Als SPlerin, die gerade ihr erste Buch/eBook veröffentlicht hat, läßt mich dein Beitrag zu „ungefragten Reiz-Anfragen von unseriösen SPlern“ nicht ganz die Finger von der Tastatur nehmen … sorry.
    Zu aller Erst gebe ich dir natürlich recht. Jemand der ungefragt, aufdringlich ist und erziehungstechnisch anscheinend was Wichtiges verpasst hat, so jemand hat nichts besseres verdient, als eben k e i n e Antwort auf seine ungehobelte und aufdringliche Emailanfrage. Darüber braucht man gar nicht zu diskutieren.

    Aber bei diesem Thema nur die SPler zu erwähnen, macht die Sache für mich etwas unrund.
    Den ich hatte erst kürzlich mit ein paar Autor/innen ein intensives Gespräch zum Thema Werbung und Co.
    Darunter befanden sich auch welche, die – zurecht voller Freude – über die Annahme ihres Manuskriptes bei einem großen Verlag berichteten. In der Annahme „das es jetzt werbetechnisch ja laufen würde“, mußten sie jedoch ziemlich schnell feststellen, dass sie zwar bei einem „großen Verlag“ untergekommen waren, hier jedoch – werbetechnisch – auch untergegangen waren. Als Autor ohne Hintergrundwissen, kann man ja nicht wissen, dass da bei verlagsinternen Meetings mal eben mit Autorennamen Russisch-Roulett gespielt wird, was den Werbeetat für das jeweilige Buch bzw. den Autor betrifft. Im schlimmsten Fall, ist man dann bei einem großen Verlag, und trotzdem passiert werbetechnisch nicht viel, weil von Anfang an nicht viel Geld für „dein Buch“ vorgesehen war. Dumm gelaufen.

    Und warum schweife ich soweit vom Thema ab? Tue ich gar nicht, denn hier knüpft das Thema an: immer mehr Verlags-Autor/innen erkennen, dass ohne Selbstinitiative sowas von gar nichts laufen wird. Und eben diese machen dann schließlich nichts anderes als SPler. …- seriös oder unseriös, beide Sorten von Autor/innen finden sich sowohl bei SPlern, als auch bei Verlags-Autoren, ich finde, da braucht man keinem im Speziellen auf die Schulter zu klopfen.

    Ansonsten möchte ich noch anmerken, dass die Themen auf deiner Seite sehr interessant sind und deine Ansichten mich so manches Mal nicken lassen.

    Von Frange zu Frange
    liebe Grüße

    Ramona

  • Antworten Peter Hakenjos Freitag, 23. September 2016 um 22:57

    Leider kann ich die Argumentation dieses Blogs nachvollziehen. Lassen Sie mich den Standpunkt der Selfpublisher ergänzen. Ein Selfpublisher hat nicht den Stab von Experten im Rücken wie ein Verlag. Dadurch ist sein Werk nie so perfekt, wie ein Verlagsprodukt. Außerdem handelt es sich in der Regel um Menschen, die Kritik (noch) nicht gewohnt sind und von daher unprofessionell reagieren. Da die Verlage Blogger beliefern und ihre Autoren vor Kritik schützen, hat der Selfpublisher keine Chancen: Der Blogger wird mit qualitativ guten Freiexemplaren bezahlt und vor der unsachgemäßen Autorenantwort geschützt. Außerdem ist der typische Blogger in der Regel eine junge Frau. Was aber wenn das so gar nicht der Adressatenkreis des Autors ist? (Ich schreibe z. B. für die Nachkriegsgeneration und uns aufmüpfige Alte)
    Leider ist mit der Verweigerung der Blogger eine Tür verschlossen, die für die deutsche Literatur eine echte Chance wäre. Die Verlage nehmen neben Autoren mit Beziehungen fast ausschließlich Journalisten, Absolventen eines Literaturstudiums oder Promis in ihr Belletristikprogramm auf. Selbstverständlich finden sich auch Bücher ausländischer Autoren, die in ihrem Heimatland bereits Erfolg hatten. Damit aber kastriert man den Markt um ein riesiges Potenzial an Kreativität und drängt die deutsche Literatur in die Ecke der Bedeutungslosigkeit. Dies näher auszuführen ist hier nicht der Ort. Blogger könnten eine wichtige Funktion für den deutschen Literaturmarkt schließen – tun sie aber nicht.
    Für mich steht damit fest: In meinen selbstverlegten Büchern wende ich mich nie an Blogger und sende Bücher nur auf Anfrage zu. Die meisten Erfolge hat der Independent-Autor noch dadurch, dass er seine Adressaten durch Flyer und direkte Ansprache wirbt. Das ist traurig, aber wohl die einzige Alternative zu den sozialen Medien.

  • Antworten Maren Sonntag, 25. September 2016 um 10:39

    Ups, ich bin noch in der Phase, in der ich stolz bin, wenn ich überhaupt angefragt werde :D
    Euren Erfahrungen nach wird sich das bei mir wohl auch bald ändern o.O

    Liebe Grüße