Knaur Verlag | Autorin: Helen Callaghan | Originaltitel: Dear Amy | Übersetzung: Heike Reissig | Seiten: 400 | Broschiert 14,99 € | ISBN: 978-3-426-65420-0 | Erscheinungstermin: 10.01.2017
Nachdem ich mein Leseleben in den letzten Wochen vermehrt dem Jugendbuchbereich gewidmet hatte, musste unbedingt wieder was mit Gänsehaut-Faktor her. Da kam mir der Thriller von Helen Callaghan mehr als recht, denn „Dear Amy“ stürmte in England mit Psycho-Spannung sofort die Bestsellerlisten.
Die 15-jährige Katie verschwindet ohne Vorwarnung. Obwohl die Polizei noch keine Beweise hat, ist Lehrerin Margot Lewis überzeugt, dass ihre Schülerin entführt wurde. Nebenbei führt Margot die Zeitungskolumne „Dear Amy“ und erhält einen beklemmenden Brief, in dem ein Mädchen um Hilfe fleht, das vor 15 Jahren selbst spurlos verschwand. Die Lehrerin findet aufgrund weiterer Briefe keine Ruhe, muss helfen, denn das Mädchen stellt klar: „Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest.“
Mich reizen Bücher, die mir schon im Voraus einen ungeahnten Twist versprechen. Werde ich als Vielleser darauf kommen? Wird mich die angekündigte Überraschung überhaupt noch verblüffen? In diesem Fall nahm der Lauf der Geschichte zwar eine erahnte Form an, das weitere Konstrukt unterhielt jedoch dramatisch bis zum Schluss.
Die unzuverlässige Erzählerin ist Hauptbestandteil des Buches, psychisch instabil und gibt sehr leicht die Möglichkeit, sich vor allem anfangs in falsche Annahmen oder Mutmaßungen zu verstricken. Mich hat diese Art zu erzählen gut unterhalten, auch wenn sie mich, wie zuvor erwähnt, relativ bald zu einer zutreffenden Vermutung geführt hat.
„Dear Amy“ ist ein spannungsgeladener, teilweise bedrückender Thriller, der einen nicht kalt lässt.
An den Thrillern die ich bisher gelesen habe und wozu ich auch „Dear Amy“ zähle, schätze ich, dass es oft weniger um blutiges Gemetzel als vielmehr durchdachtes Kopfverdrehen beim Leser sowie den Protagonisten selbst geht. Das Genre Psychothriller ist Programm und Helen Callaghans Werk ist nichts für Zartbesaitete. Die Thematik geht unter die Haut, macht wütend und selbst nur oberflächliche Andeutungen lassen genau wissen, was mit den Opfern geschehen ist.
„Dear Amy“ ist ein spannungsgeladener, teilweise bedrückender Thriller, der einen nicht kalt lässt. Die nachlässige Erzählstimme spielt mit dem Leser, macht die 400 Seiten kurzweilig und Lust darauf, sich öfter ein Buch aus diesem Genre zu genehmigen.
Meine Wertung
Buchkolumne in der Woche im Pegnitztal (WiP), 15. Februar 2017
Hier kaufe ich (on- & offline):
Lauf a.d.Pegnitz, Burgbuchhandlung Dienstbier
München, blattgold-literatur
Kiel, Buchhandlung Almut Schmidt
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12 Kommentare
Hallo Bröselchen
Das klingt klasse. Vor allem, dass sich ein Mädchen bei der Lehrerin meldet, welches vor 15 Jahren verschwunden ist. Ich mag auch gut durchdachte Thriller, die ohne viel Blut auskommen.
Liebe Grüße,
Gisela
Liebe Gisela,
da bin ich ganz Deiner Meinung.
Liebe Grüße,
Dani/Brösel
Oh, das klingt wieder nach einem Buch für mich :) Vielen Dank für den Tipp!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Kirsten
Liebe Kirsten,
ich freue mich, dass Du wieder vorbeigeschaut hast. Achja richtig, Spannendes ist ja deins. Könnte mir gut vorstellen, dass Dir auch das wieder gefällt. Lass es mich wissen, falls Du es Dir holst!
Alles Liebe & viele Grüße
Dani/Brösel
Na toll Dani, jetzt bin ich hin und her gerissen ;.) Nicht das typische Gemetzel und blutig klingt GUT aber nichts für zart-besaitete macht mir wieder Angst … ich grübel noch ein bisschen.
Liebe Grüße
Kati
Liebe Kati,
ich kanns verstehen, denn ich musste schon manchmal echt schlucken. Einige Stellen sind schon sehr unschön beschrieben. Grübel lieber noch ein bisschen und falls Du in Stimmung bist, dann vielleicht?
Alles Liebe & viele Grüße
Dani/Brösel
Mich kann man ja auch wirklich jedes Mal mit dem „super duper spektakulären unvorhersehbaren damit-hättest-du-im-Leben-nicht-gerechnet Plottwist“ ködern und das ist auch der Grund warum „Dear Amy“ bei mir auf der erweiterten Merkliste steht :D
Unzuverlässiger Erzähler finde ich eigentlich auch immer spannend, ich bin aber im Moment ein bisschen unmotiviert was die Kategorie „Das neue Gone Girl/Girl on the Train/Ich.Darf.Nicht.Schlafen./etc.“ angeht und „Dear Amy“ scheint es ja schon durch die Covergestaltung genau auf diese Zielgruppe abgesehen zu haben^^
Lieber Sebastian,
wie schön, dass Du wieder vorbeigeschaut hast, das freut mich immer sehr. Leider habe ich weder „Gone Girl“ noch „Ich darf nicht schlafen“ gelesen, aber wie „Girl on the Train“ fand ich es aufgrund der unzuverlässigen Erzählerin überhaupt nicht. Dafür bemerkt man den Twist als Vielleser viel zu schnell, finde ich. Da Thriller hauptsächlich Dein Genre sind, schätze ich auch, dass es Dir so gehen würde.
Falls Du es mal liest, lass es mich wissen!
Alles Liebe & viele Grüße
Dani/Brösel
Hey Brösel,
das Buch wurde mir bereits auf der FBM schmackhaft gemacht. Danke, dass du es mir wieder ins Gedächtnis geholt hast. Klingt ungefähr so, wie ich es auch erwarte :-)
Danke für deine Meinung!
Liebe Grüße
Heffa
Liebe Heffa,
ich bin auf Deine Meinung gespannt, wenn Du es gelesen hast. Das Buch ist quasi schon auf dem Weg zu Dir.
Alles Liebe & viele Grüße,
Dani/Brösel
Bin gerade wieder auf der Suche nach einem guten Thriller. Ich denke den hab ich dank deinem Tipp gerade gefunden! Klingt jedenfalls sehr spannend.
Liebe Grüße aus Wien
Tamara
[…] Rezensionen bei WarmerSommerregen (3,5/5), Brösels Bücherregal (4/5) und bei Nessi´s Bücherblog […]