„Ich gebe dir die Sonne“ – Jandy Nelson

cbt Verlag | Autorin: Jandy Nelson | Originaltitel: I’ll give you the Sun | Übersetzung: Catrin Frischer | Seiten: 480 | Hardcover 17,99€ | ISBN: 978-3-570-16459-4 | Erscheinung: 21.11.2016


Heute ist der erste sommerliche Tag des Jahres und was passt besser dazu, als ein Buch mit diesem Titel? „Ich gebe dir die Sonne“ von Jandy Nelson ist mein selbsternanntes Highlight von allen acht Büchern, die ich im April gelesen habe. Wunderschön geschrieben, erzählt es von den Zwillingen Noah und Jude, die absolut unzertrennlich sind. Noah liebt das Malen und verliebt sich zudem in den Nachbarsjungen. Jude ist wild, kriegt den Mund kaum zu und lotet ihre Grenzen aus. Ein paar Jahre später reden die beiden Geschwister kaum noch miteinander, ein Ereignis hat sie verändert und geradezu entzweit. Bis Jude auf einen interessanten Künstler trifft…

Ich gebe dir die Sonne von Jandy NelsonEs war mein erstes Buch von Jandy Nelson und von Anfang an begeistert hat mich vor allem der einnehmende Plot mit Noah, seiner Leidenschaft zum Malen und Jude, die so ganz anders ist und eine gewisse „Familien-Bibel“ der Oma geerbt hat. Ich brauchte keine zehn Seiten und befand mich in einem Abenteuer, samt der Gewissheit: ich freu mich drauf!

Man merkt, dass Noah und Jude nicht nur Zwillinge sind, sondern sie auch eine starke Geschwisterliebe und Freundschaft verbindet. Ich liebe Bücher über Freundschaft. Noch mehr liebe ich Bücher über Freundschaft, in denen man es nicht nur liest, sondern regelrecht spürt und man Spaß beim Lesen der Dialoge hat. Witzig und charmant sind hin und wieder z.B. die Sterne, Blumen und vor allem die Sonne als gewisse Eintauschwerte von Bedeutung…

Wie ein Geflecht werden die Kapitel abwechselnd aus der früheren Zeit von Noah und knapp zwei Jahre später aus der Sicht von Jude erzählt, was aufgrund des Zwillingdaseins nicht nur interessant zu lesen, sondern aufgrund des einschneidenden Erlebnisses dazwischen, auch wirklich grandios gelungen ist. Es geht um das Leben, Schicksal, Familie und die Erkenntnis, dass es immer mindestens zwei Sichtweisen von etwas gibt.

Ein superschönes Jugendbuch aus der „Empfehle-ich-immer-wieder“-Kategorie

Von den fast 500 Seiten abschrecken lassen sollte man sich ganz und gar nicht, denn man kann regelrecht nur staunen, wie man in der dramatisch-schönen Geschichte versinkt und die Seiten so dahinschmelzen. Es könnte also quasi auch ein sogenanntes Schwellenbuch für diejenigen sein, die eine gewisse Skepsis gegenüber dickeren Büchern haben.

Schade ist, dass „Ich gebe dir die Sonne“ so vor Emotionen und Facetten sprüht, dass ich gar nicht alles in meiner Besprechung unterbringe. Besonders schön daran ist, dass es noch viele weitere Überraschungen für alle bereithält, die es nun lesen wollen.

Ein superschönes Jugendbuch aus der „Empfehle-ich-immer-wieder“-Kategorie und ein Grund, weshalb ich Jandy Nelsons Debüt „Über mir der Himmel“ ebenfalls lesen möchte.

Meine Wertung

 

Buchkolumne in der Woche im Pegnitztal (WiP), 17. Mai 2017


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Dein Kommentar:

5 Kommentare

  • Antworten Yvonne Mittwoch, 17. Mai 2017 um 8:19

    Ich habe dieses Buch auch sehr gerne gelesen und es ist bisher ein großes Highlight dieses Jahr gewesen.

    Liebe Grüße
    Yvonne

  • Antworten Josi Mittwoch, 17. Mai 2017 um 9:17

    Guten Morgen, liebe Dani!

    Das hört sich interessant an. Normalerweise lese ich dieses Genre ja eher selten, und wenn, dann nur auf Empfehlung. Klingt, als hätte mich eine Empfehlung mal wieder in diese Richting geschubst. :)

    Was mir schon jetzt gefällt ist, dass es wirklich so klingt, als ob es viele Schwierigkeiten und Alltagsprobleme, mit denen man als junger Mensch so kämpft, betrachtet und thematisiert werden. Sowas ist vermutlich gar nicht mal so leicht für den Autor, für mich als Leser aber umso wichtiger, denn nichts finde ich schlimmer als platte Klischees…

    Ich werde das Buch also mal auf meine Liste der Bücher schreiben, die ich lesen (oder hören) möchte. Klingt nämlich, als ob das auch gut als Hörbuch umgesetzt werden kann.

    Genieß die Sonne, wenn du kannst.

  • Antworten Binzi Mittwoch, 17. Mai 2017 um 12:48

    „Über mir der Himmel“ hab ich vor Jahren gelesen und fand es richtig gut! Ich wünsche dir also schon mal viel Spaß mit dem Roman :)

  • Antworten Friedelchen Freitag, 7. Juli 2017 um 11:41

    Hi Bröselchen, ihr Debüt solltest du auch unbedingt lesen. Was zuerst nach einer einfachen süßen Liebesgeschichte klingen mag, ist sooo viel mehr. Ich bin seit damals ein Fan der Autorin und hoffe, dass sie noch viele so wunderbare Bücher folgen lässt :-)

    • Antworten Bröselchen Donnerstag, 13. Juli 2017 um 22:23

      Danke Dir, liebe Friedelchen, das lässt es mich das nächste Mal in der Buchhandlung wieder in die Hand nehmen!
      Alles Liebe,
      Brösel