Rezension | „Das Institut der letzten Wünsche“ – A. Michaelis

Originaltitel: Das Institut der letzten Wünsche | Autorin: Antonia Michaelis | 496 Seiten | ISBN: 978-3-426-65365-4 |
Hardcover | 19,99 € | eBook | 17,99 € | KNAUR Verlag | Leseprobe |


Das-Institut-der-letzten-Wünsche-Antonia-Michaelis-Knaur-Verlag-CoverMathilda arbeitet für das Institut der letzten Wünsche, eine Organisation, die sterbenden Menschen ihre letzten, schönen Hoffnungen erfüllt. Ob eine Fahrt im Riesenrad eines bereits stillgelegten Vergnügungspark, eine Übernachtung am Friedhof, oder noch einmal Schneeflocken spüren – und das mitten im Hochsommer.
Als eines Tages Birger Raavenstein das Institut betritt, müssen jedoch größere Tricks angewandt werden, denn der möchte vor seinem Tod noch einmal seine große Liebe Doreen und das gemeinsame Kind wiedersehen. Mathildas Aufgabe besteht darin, die beiden zu suchen, was sich jedoch als schwierig erweist – vor allem deshalb, weil sie sich auf den ersten Blick in Birger verliebt hat.

 

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ‚Das Institut der letzten Wünsche’ mein erstes Buch der erfolgreichen Autorin ist. Seit einer Ewigkeit stehen in meinem Regal ‚Solange die Nachtigall singt’ sowie ‚Der Märchenerzähler’, und wenn die genauso gut oder gar noch besser als dieses hier sind, kann ich die begeisterte Fangemeinde absolut verstehen.
 

Grundlegend hat mir allein die Idee des Instituts an sich gefallen, dass, wie der Name schon sagt, letzte Wünsche von bald sterbenden Menschen erfüllt werden. Dass es gefühlvoll und dramatisch wird, war daher vorprogrammiert. Mathilda mag ich von ihrem Wesen sehr, denn sie ist relativ verträumt und hat auch ein kleines Tabletten-Laster, wobei ich damit hauptsächlich sagen will, dass sie einfach schön unperfekt ist.

 

 

"Es ist zwar ein stilles Buch, jedoch mit großer Wirkung. Obwohl ich nicht richtig weinen musste, hat es mich doch sehr nachdenklich und teilweise etwas melancholisch gestimmt."

 

Die knapp 500 Seiten beinhalten neben der Hauptgeschichte von Mathilda und Birger, viele kleine Erlebnisse von den älteren Menschen, die ihren letzten Wunsch erfüllt bekommen. Ich finde es immer noch bemerkenswert, wie Antonia Michaelis es trotz der Menge an vielen unterschiedlichen Geschehnissen schafft, dass es sich letztendlich nicht wie ein verheddertes Wollknäuel liest. Ganz im Gegenteil, denn mitunter bieten diese Szenen Abwechslung, Erfrischung, Lachmomente und lenken zudem wohlwollend vom tragischen, absehbaren Ende ab. Aber nicht nur das: Auch der moralische, sowie ethische Aspekt eines solchen Instituts findet noch Platz in der Geschichte.

 

Aber nicht nur der Inhalt, sondern auch wie die Autorin schreibt, hat mich überzeugt. Es lässt sich sehr geschmeidig weglesen, Orte, Dialoge und Emotionen sind zum Greifen nah und sie trifft genau den richtigen Ton für ein sensibles Thema.

 

Es ist zwar ein stilles Buch, jedoch mit großer Wirkung. Obwohl ich nicht richtig weinen musste, hat es mich doch sehr nachdenklich und teilweise etwas melancholisch gestimmt. Ab sofort weiß ich was ich bekomme, wenn ich den Namen Antonia Michaelis lese.

 

 

Meine Wertung

sys_Bewertung-5

 

 

Weitere Meinungen:

My Books Paradise: Rezension: Antonia Michaelis – Das Institut der letzten Wünsche
Anima Libri: Rezension zu Das Institut der letzten Wünsche von Antonia Michaelis
Griinsekatzes Leseecke: [Rezension] "Das Institut der letzten Wünsche" von Antonia Michaelis

 

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Dein Kommentar:

11 Kommentare

  • Antworten Kathy Dienstag, 30. Juni 2015 um 9:11

    Das klingt ja toll! Ich kenne von der Autorin bisher nur den Märchenerzähler, aber den liebe ich. :) So ein tolles Buch! Das hier wandert gleich auf meine Wunschliste. :)
    Liebe Grüße!

    • Antworten Bröselchen Dienstag, 30. Juni 2015 um 22:46

      Liebe Kathy,
      mensch, das freut mich aber, danke schön und gern geschehen. Der Märchenerzähler wandert dann wohl auch ein bisschen höher im „Want to read“-Stapel bzw. eher Regal ;)
      LG, Bröselchen

  • Antworten Binzi Dienstag, 30. Juni 2015 um 9:12

    Oh, das Buch kannte ich ja noch gar nicht. Dabei gehört „Der Märchenerzähler“ zu meinen liebsten Lieblingsbüchern <3 Das Cover und der Klappentext sehen ja schon mal sehr vielversprechend aus. Danke für die tolle Rezension, das Buch kommt direkt auf meine Wunschliste und ich werde es mit Sicherheit ganz bald lesen :)

    • Antworten Bröselchen Dienstag, 30. Juni 2015 um 22:44

      Ach, wie schön, gerne geschehen.
      Und ich greife in näherer Zukunft wohl mal den Märchenerzähler an :)

  • Antworten Hauke Dienstag, 30. Juni 2015 um 9:49

    Hallo liebes Bröselchen,
    jetzt hast Du auch (endlich ;-) ) Antonia Michaelis für Dich entdeckt, wie schön.
    Wir sind fast schon Fans ihrer Bücher und haben sie auch persönlich bei einer Lesung in unserer Buchhandlung kennengelernt. Mich hat auch „Das Institut der letzten Wünsche“ sehr angesprochen und es war natürlich auch ein „Leseschatz“. https://leseschatz.wordpress.com/2015/04/07/antonia-michaelis-das-institut-der-letzten-wunsche/
    Mein Lieblingsbuch von Antonia Michaelis: „Paradies für alle“ – Erscheint Aug. 2015 als TB – Bitte lesen ;-)
    Liebe Grüße,
    Hauke

    • Antworten Bröselchen Mittwoch, 1. Juli 2015 um 8:28

      Lieber Hauke,
      vielen lieben Dank für den Tipp von „Paradies für alle“, das werde ich mir sehr gerne vormerken ;) Wow, richtig toll, dass ihr die Autorin schon kennenlernen durftet – aufregend! Da würde ich echt total „fangirlen“ :D

      Euren Leseschatz lese ich mir ganz in Ruhe mal durch, bin gespannt was ihr zum Institut zu sagen habt, danke für die Verlinkung.
      Ganz viele Sonnengrüße,
      Bröselchen ^_^

  • Antworten Marina Dienstag, 30. Juni 2015 um 21:41

    Und ich so „Lustig, ein Buch namens ‚Der Märchenerzähler‘ hab ich auch auf meiner Wunschliste“ …

    Wie lange ich gebraucht habe, bis ich verstanden habe, dass das von dieser Autorin ist. Kann ich mich mit der Hitze, die mein Hirn lahmlegt, rausreden?

    „Das Institut der letzten Wünsche“ klingt für meinen Geschmack ein klein wenig arg kitschig.

    • Antworten Bröselchen Dienstag, 30. Juni 2015 um 21:46

      Du wieder :D
      Kitschig?!! Ich bin doch Kitschphobikerin, daher nein, zu 98% kein Kitsch. Gefühlvoll und bissl Melancholie, ja! :)

  • Antworten Tintenelfe Dienstag, 30. Juni 2015 um 22:35

    Ich lese Antonia Michaelis total gern, habe aber die ganzen letzten Bücher nicht gelesen. Weniger aus Desinteresse als aus Zeitmangel. Ich kenne hauptsächlich die älteren Kinderbücher. Nun wird es wirklich mal Zeit für die aktuellen Jugendbücher.

    Liebe Grüße
    Mona

  • Antworten Steffi Mittwoch, 1. Juli 2015 um 0:23

    Liebe Daniela,

    wie recht du hast, „Das Institut der letzten Wünsche“ ließ sich tatsächlich sehr „geschmeidig“ weglesen. Ich fand es unglaublich facettenreich und die vielen kleinen Lebensgeschichten haben mich unglaublich berührt. Vor allem die Geschichte mit dem Schnee im Sommer fand ich unendlich süß. Mir gefiel Michaelis kritischen Umgang mit dem Institut sehr interessant, da sie damit auf das Thema Sterbehilfe nochmal näher eingegangen ist und den Roman damit nochmal authentischer gemacht hat. Wie schön, dass er dir auch gefallen hat. Und wo du doch schon ihre anderen Werke im Regal stehen hast, kannst du eigentlich direkt weiterlesen, oder?! ;-)

    Liebe Grüße,

    Steffi

    • Antworten Bröselchen Mittwoch, 1. Juli 2015 um 7:35

      Liebe Steffi,
      das trifft den Nagel auf den Kopf, schön, dass es dich auch so begeistern konnte. :)
      Mittlerweile glaube ich wirklich, dass ich in naher Zukunft gar nicht daran vorbeikomme und mind. den Märchenerzähler lesen muss!
      VG, Bröselchen ^_^